Anästhesie

Sie müssen sich demnächst einer ambulanten Operation unterziehen, bei der wir Sie als Anästhesisten betreuen werden. Wir verfügen alle über eine mehrjährige spezielle Facharztweiterbildung für Anästhesie und über eine große Berufserfahrung. 
Unsere Praxisklinik arbeitet mit operativ tätigen Kollegen der folgenden Fachbereiche zusammen:

  • Allgemein-, Gefäß-, Hand- und Unfallchirurgie
  • Orthopädie
  • HNO
  • Mund-, Kiefer-, Gesichts-Chirurgie
  • Zahnheilkunde
  • Urologie
  • Augenheilkunde

Die Operationen finden in unseren verschiedenen Tageskliniken und in den Praxen der operierenden Kollegen statt.

Die Möglichkeit im Rahmen einer Anästhesie (griech.: „Empfindungslosigkeit“) den Schmerz auszuschalten, zählt zu den größten medizinischen Errungenschaften überhaupt. Nur so konnten schmerzfreie Operationen ausgeführt und die Chirurgie weiterentwickelt werden.

Heute gehört sie zu den modernsten und innovativsten Medizinbereichen. Als Anästhesisten stehen uns hochwirksame, sichere Medikamente und ausgereifte Hightech-Geräte zur Verfügung, die dem Patienten eine umfassende Behandlung und Überwachung während der Operation gewährleisten. Je nach Eingriffsart und Patient werden Schlafmittel, Schmerzmittel, und ggf.  Medikamente  zur Muskelerschlaffung  gegeben. Diese werden nach der ausführlichen Vorbesprechung genau auf den einzelnen Patienten und die anstehende Operation abgestimmt. Nicht nur Gewicht und Größe sind von Bedeutung. Vorerkrankungen, Allergien, Herz-Kreislaufzustand, Narkosen in der Vergangenheit, Ängste und vieles mehr werden mit in die Planung der Narkose einbezogen

Bei einer Vollnarkose schalten wir das Bewusstsein und die Schmerzwahrnehmung im ganzen Körper durch das Gehirn aus. Wir kontrollieren die Schmerzfreiheit und überwachen die Atmung und den Kreislauf während der Operation. Während der gesamten Operation erhalten wir den tiefschlaf-ähnlichen Zustand aufrecht.

Während der gesamten Dauer der Vollnarkose wird der Patient an Überwachungsgeräte von Herz, Kreislauf und Atmung angeschlossen, mit deren Hilfe wir alle wichtigen Organfunktionen kontrollieren können. Zu Beginn der Narkose wird ein schnell wirksames Schlafmittel über eine Dauerkanüle (Plastiknadel) gespritzt, das für die Dauer der Operation mittels Infusion verabreicht wird. Sobald der Patient eingeschlafen ist und seine Umgebung nicht mehr wahrnehmen kann, erhält er Sauerstoff entweder über eine Kehlkopfmaske, eine Gesichtsmaske (Maskennarkose) oder über einen Beatmungsschlauch (Tubus), der in die Luftröhre eingeführt wird (Intubation). Sie spüren hiervon nichts, es kann jedoch in einigen Fällen, nach dem Aufwachen ein Husten oder Kratzen im Hals auftreten. Beim Erwachen ist der Beatmungsschlauch schon wieder entfernt.
Übelkeit und Erbrechen nach der Narkose, früher sehr häufig auftretend, lassen sich heute durch die Kombination mehrerer Medikamente oft schon vorbeugend behandeln, und sind dadurch eher Seltenheit  geworden.

Schwere Narkosezwischenfälle sind heute glücklicherweise extrem selten geworden. Hierzu hat die hervorragende Steuerbarkeit der modernen Medikamente ihren Beitrag geleistet, genauso aber auch eine extrem ausgefeilte und verlässliche Überwachungstechnik, sowie die professionelle Durchführung durch uns als speziell ausgebildete Narkoseärzte und Pflegekräfte.

Auf Grund individueller Unterschiede, aber auch der unterschiedlichen chirurgischen Reize, variiert die Menge an Narkosemitteln bei den Patienten. In der Allgemeinanästhesie liefern herkömmliche Überwachungskriterien (Blutdruck, EKG, u.a.) nur eine sehr grobe Einschätzung des Bewusstseinsniveaus (Wachheitsgrad, Narkosetiefe). Narkose- und Beruhigungsmittel haben aber auch eine messbare Auswirkung auf die Gehirnaktivität, die wir mittels EEG (Elektroenzephalogramm) zeitnah messen können. Sie ist eindeutig und spiegelt fein abgestimmt die Narkosetiefe wider. Dieses ist bereits mehrfach durch Studien belegt worden.

Die Überwachung der Narkosetiefe mittels bietet einige Vorteile.

  • Individuelle Anpassung der Narkosemittel während der Narkose
  • Ein mögliches Erwachen unter Narkose wird verhindert
  • Schnelleres Aufwachen und Verminderung unerwünschter Nebenwirkungen

Besonders empfehlenswert ist die zusätzliche Narkoseüberwachung mittels EEG für Patienten:

  • bei denen sich der Zustand häufig und plötzlich verändern kann
  • mit Erkrankungen der Blutgefäße
  • bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme
  • mit Adipositas
  • bei regelmäßigem Nikotin- und Alkoholkonsum
  • bei denen eine geringere Anästhesietiefe erforderlich ist

Auf Grund der Vorteile haben wir uns für die Überwachung der Narkosetiefe mittels EEG-Monitoring entschieden. Leider wird dieses Verfahren nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen anerkannt und wird dementsprechend für die Mitglieder nicht übernommen. 
Falls Sie die beschriebene Zusatzleistung, Überwachung der Narkosetiefe mittels EEG wünschen, teilen Sie uns dies vor Beginn der Narkose mit. Wir händigen Ihnen einen gesonderten Behandlungsvertrag aus. Die Gebühren richten sich nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) Ziffer 827 a und betragen zur Zeit 50€.

Bei verschiedenen Verfahren der Lokal- bzw. Regionalanästhesie wird die Schmerzempfindung nur im Operationsgebiet ausgeschaltet. Das Bewusstsein ist hierbei erhalten.

Bei der Spinalanästhesie wird ein örtliches Betäubungsmittel im Bereich der Lendenwirbelsäule in den Spinalraum eingespritzt, das die dort verlaufenden Nerven betäubt. Die Schmerzempfindung im Operationsgebiet wird blockiert, die Beine sind vorübergehend taub und unbeweglich.

Bei der axillären Plexusanästhesie wird ein örtliches Betäubungsmittel in die Nähe von Nervenbahnen des Armes in die Achselhöhle gespritzt. Nach etwa 30 Minuten wird der Arm taub und schmerzfrei und in seiner Bewegung eingeschränkt.  Abhängig vom verwendetem Medikament hält dies unterschiedlich lange an.